Nach dem verlasten des zusätzlichen Materials und herstellen der Marschbereitschaft fuhren die sieben Helfer des THW Ahaus, zusammen mit sieben Kammeraden des THW Gronau um 18 Uhr in den Einsatz. Erstes Ziel war die Unterkunft des THW Oberhausen. Dort wurde von der Fachgruppe Führung und Kommunikation die Stärke- und Ausstattungsmeldung aufgenommen. Nach einem kurzen Aufenthalt wurde dann ein geschlossener Fahrzeugverband hergestellt und in Marsch gesetzt. In diesem Verband waren neun Fahrzeuge aus dem Zuständigkeitsbereich der Geschäftsstelle Wesel und insgesamt 56 Helfer. Fahrtziel war die Unterkunft des THW Bielefeld. Dort wurden die Helfer in einem Bereitstellungsraum, eingerichtet und unterhalten durch den OV Bielefeld, verpflegt. Sämtliche THW Einsatzkräfte aus NRW wurden über diesen Bereitstellungsraum in den Einsatz geschickt.
Zur späteren Stunde brachen die Helfer dann, in Richtung Magdeburg auf und kamen dort in den frühen Morgenstunden an. Erste Aufgabe für die Helfer war es dann, einen sogenannten "Bereitstellungsraum" für den Landesverband NRW einzurichten. Die Helfer bauten Großzelte und Feldbetten auf, in denen sie ihre Ruhezeiten zwischen den Einsätzen verbringen konnten. Zusätzlich wurde vom Ortsverband Stolberg (Rheinl.) im Bereitstellungsraum eine Verpflegungsstelle sowie ein feldmäßiger Hygiene Bereich eingerichtet.
Der Erste Einsatz folgte dann in den Abendstunden. In einem Magdeburger Stadtteil in dem bereits die Stromversorgung abgestellt war, galt es, durch anlegen von Quelkaden und Sandsackbarrieren das aus der Kanalisation hochdrückende Wasser so zu lenken, das es in den betroffenen Straßenzügen keine größeren Schäden an Wohnhäusern, Garagen und einem Trafohäuschen anrichten konnte. Dieser erste Einsatz wurde dann von den Helfern gegen 2 Uhr in der Nacht erfolgreich, aber erschöpft beendet.
Nach einer kurzen Ruhepause von 2 Stunden, wurden die fast 250 Helfer aus NRW gleich wieder angefordert. Ziel dieses Einsatzes war das "Müllheizkraftwerk Magdeburg" im schwer getroffenen Stadtteil Rothensee. Dort galt es, in Zusammenarbeit mit einer fast 200 Mann starken Bereitschaft der Feuerwehr, einen 100cm hohen und 3,5km langen "Not deich" aus Big Bags und Sandsäcken um das Kraftwerk zu bauen. Das Kraftwerk, dass direkt an der Elbe liegt, erzeugt Strom für 40000 und Fernwärme für 44000 Magdeburger Haushalte, gehört zur besonders sensibel angesehenen Infrastruktur und musste deswegen besonders, vor dem schon an den Grenzen des Kraftwerks stehenden Hochwassers, geschützt werden. Auch dieser Einsatz konnte, dank des unermüdlichen Einsatzes aller Beteiligten, in den Nachmittagsstunden erfolgreich beendet werden.
Am späten Dienstagnachmittag konnte dann der Bereitstellungsraum des Landesverbandes NRW, aufgrund der sich zusehends entspannenden Hochwasserlage im Raum Magdeburg, aufgelöst werden. Nachdem die Helfer ihre feldmäßige Unterkunft abgebaut, das Material verstaut und die Marschbereitschaft hergestellt hatten ging es im geschlossenen Fahrzeugverband zurück nach Hause.
In den frühen Morgenstunden des 12.06.2013 erreichten die Ahauser Helfer, erschöpft aber wohlauf, die Unterkunft in Ottenstein, wo für sie, nach abladen des Materials und herstellen der Einsatzbereitschaft, der Hochwassereinsatz zu Ende ging.
Ein besonderer Dank, sei an dieser Stelle allen Arbeitgebern unserer Helfer gesagt, die bei solchen extremen Katastrophenlagen, durch Freistellung und Unterstützung Ihrer Mitarbeiter das schnelle und notwendige Handeln der Einsatz- und Hilfskräfte ermöglichen.